Wallfahrten

Wallfahrten und Jubiläen

Die Wallfahrten zur „Léiffrächen“

In welchem Jahr erstmals organisierte Wallfahrten zur Grotte stattgefunden haben, ist nicht belegt. Sicher ist, dass es Ende des neunzehnten und Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts bereits große Wallfahrten gegeben hat. Ab 1922 ist dann eine jährliche Prozession der Kayler zur Grotte belegt, seit 1933 schlossen sich auch die Nachbarpfarreien an. 1929 fand die erste Wallfahrt der polnischen Landsleute zur „Léiffrächen“ statt, seit 1936 jene der italienischen. Alljährliche Wallfahrten mit Prozessionen zur „Léiffrächen“ gab es schließlich fünf an der Zahl: Die Wallfahrt der christlich organisierten Arbeiterschaft zum 1. Maifeiertag (ab 1949); die Lichterprozession der jungen Mädchen und des Marienvereins im Mai; die Gedenkfeier für die Opfer der Bergarbeiter an Christi Himmelfahrt (ab 1947); die nächtliche Wallfahrt der Männer an Maria-Himmelfahrt (ab 1936); die Dekanatswallfahrt der Frauen im September (zum Fest der Sieben Schmerzen) (ab 1946). Es wurden auch mehrmals Kinderwallfahrten organisiert.

Herausragende Einzelwallfahrten waren etwa im Jahr 1937 die Wallfahrt der Italiener unter Beteiligung des Bischofs von Padua. Erwähnt wurde bereits die große Dankeswallfahrt vom 19. August 1945 für die Heimkehrenden aus KZ, Gefängnis, Deportation, Arbeitsdienst und Krieg. Eigens hervorzuheben ist dann noch die Jubiläumsfeier zur 200-jährigen Verehrung der „Léiffrächen“ im Jahr 1953.

Die Teilnahme von mehreren Tausend Gläubigen, insbesondere bei den Prozessionen der Frauen und der Männer, war keine Ausnahme.

Zweihundert-Jahr-Feier (1753-1953) – „Notre-Dame des Mineurs“ - und danach

Einen Höhepunkt der Muttergottesverehrung am Ort der „Léiffrächen“ hatte Kayl im Jahr 1953 erlebt. Besiegelt durch ein Apostolisches Breve vom 30.04.1953 wurde die „Léiffrächen“ zum 200. Jubiläum ihres Bestehens von Bischof Jos Philippe im Auftrag von Papst Pius XII. mit goldener Krone gekrönt unter dem offiziellen Namen „Notre-Dame des Mineurs“. Die Feierlichkeiten zu diesem einmaligen nationalen Ereignis erstreckten sich über acht Tage, vom 19. bis 26. Juli 1953. Etwa 12000-15000 Gläubige waren Zeugen der Jubiläumsprozession und der Krönungsfeier am 26. Juli 1953.

Die Dankbarkeit der Pilger hat die Innenwände der Grotte im Laufe der Zeit mit zahlreichen Erinnerungs- und Dankestafeln ausgeschmückt. Im Zuge weiterer Ausgestaltungsarbeiten wurde 1948 der große Vorplatz zum Heiligtum angelegt. Pfarrer Jean Pastoret (1957-1960) gab einen Altar aus Granit in Auftrag, der seit Mai 1959 eine bessere Gestaltung der Gottesdienste auf dem Parvis vor der Grotte erlaubt. Beklagenswerterweise wurde der freistehende Altartisch im August 1984 durch Vandalismus stark beschädigt, so dass Pfarrer Fred Zimmer (1974-2002, gest. am 1. Juli 2007) bei der Marbrerie Dellion eine neue, etwas veränderte Mensa in Auftrag geben musste.

In den letzten Jahren erlebte die „Léiffrächen“ eine Reihe von weiteren Veränderungen an ihrer Stätte: So erhielt Kayl nach dem Papstbesuch in Luxemburg Teile des Podiums vom Altar, an dem Papst Johannes-Paul II. am 15. Mai 1985 vor dem Portal II des Stahlwerkes Arbed-Belval die Messe gefeiert hatte. Als Denkmal hergerichtet, bereichern sie seither den Platz vor der Grotte. Im Jahr 1996 wurde auf Initiative des tödlich verunglückten Bürgermeisters Fred Coullen (gest. 1997) der Vorplatz zur Grotte völlig neu gestaltet und ein Altar aus rotem Minettestein errichtet. Zur Würdigung der großen Verdienste von Chanoine Jos Dupong und Bürgermeister Fred Coullen um den Ausbau und den Erhalt der „Léiffrächen“ und deren Umgebung wurde 1999 auf dem Vorplatz zur Grotte eine Gedenktafel enthüllt.

Große Wallfahrt zum „Gedächtnis der Schmerzen Mariens“ (15. September)

Der Léiffrächen-Verehrer Pfarrer Laux aus Schifflingen hatte der Kayler Muttergottes 1931 die Stationen der Sieben Schmerzen Mariens gestiftet. Hatten diese früher rund um die Grotte Platz gefunden, so weisen sie heute dem Pilger den steilen Weg zum Heiligtum hinauf. Das „Gedächtnis der Schmerzen Mariens“ am 15. September liefert auch heute noch das Datum für die traditionelle Wallfahrt zur „Léiffrächen“, die jeweils am Sonntag nach dem 15. September gefeiert wird, beziehungsweise am Sonntag des 15. selbst. War es bis ins Jahr 1995 allein die Pfarrei Kayl, die alljährlich für die Organisation der großen September-Wallfahrt verantwortlich zeichnete, so ging diese Aufgabe ab 1996 an die Pastoralregion Süden. Nach der Einteilung der Erzdiözese in fünf Pastoralregionen in den 90ger Jahren war es in der Tat sinnvoll geworden, die Ausrichtung dieser großen Zusammenkunft aller Marienverehrer der Süd-Pfarreien auch in die Hände der Regionalverantwortlichen des Südens zu legen. Seither ist die Wallfahrt sozusagen zu einem religiösen Treffpunkt der gesamten Südregion zum Auftakt des neuen Arbeitsjahres geworden.

250-Jahr-Feier der Verehrung der „Léiffrächen“ - Marianische Woche vom 16. bis zum 21. September 2003

Wie nachhaltig die Wurzeln der marianischen Frömmigkeit in der erzhaltigen Erde des Gutlandes auch heute gründen, zeigte sich im September 2003 an der regen Beteiligung bei allen Veranstaltungen der Festwoche anlässlich des 250. Jubiläums der „Léiffrächen“. Im Beisein von Erzbischof Msgr. Fernand Franck hatte am 16. September 2003 die marianische Woche ihren Auftakt genommen mit einer gottesdienstlichen Feier und einer anschließenden akademischen Sitzung. Vorträge rund um das marianische Thema, eine Bilderausstellung mit Preisvergabe an die Schulkinder des Pfarrverbandes Kayltal, eine Paramentenausstellung sowie eine umfangreiche Bücherausstellung über marianische Literatur aus Luxemburg, Deutschland und Frankreich schlossen sich im Lauf der Woche an.

Unter reger Teilnahme bildete die große Wallfahrt der Pastoralregion Süden am Sonntag, dem 21. September 2003, den Höhepunkt und Abschluss der marianischen Woche.

 
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