Es begab sich aber …

Der Regard protestant von Volker Strauss (10.12.2016)

Es begab sich aber ... so lautet der Titel einer Geschichte, die … auch von Agatha Christie geschrieben wurde.

Die Krimiautorin öffnet den Blick auf die Geschichte der Geburt Jesu im Stall zu Bethlehem für eine ganz neue Dimension. Maria bekommt Besuch von einem strahlenden, goldenen Engel, der ihr anbietet in die Zukunft ihres Kindes zu blicken. Maria willigt ein und sieht Jesus in Gethsemane, wie er vor Gericht steht, und sie sieht, wie er als Verbrecher gekreuzigt wird. Der Engel führt ihr all seine Leiden, seine ganze Passion vor Augen, um ihr dann eine Lösung vorzuschlagen. Gib mir dein Kind, damit ihm all das erspart bleibt. Maria ist verwirrt und sinnt lange nach, ob sie dem Rat des Engels folgen soll. Doch etwas hält sie zurück und sie erinnert sich an Details in den Visionen, die sie aufmerken lassen. Den bewundernden, hoffnungsvollen Blick des Mitgekreuzigten, der zu Jesus schaut ; die Güte und Liebe im Blick ihres Sohnes. Trotz mehrfacher Aufforderung des Engels gibt Maria ihr Kind nicht her. Gott hat ihn ihr gegeben, sein Leben gehört ihm und sie kann darüber nicht befinden. Sie ergibt sich Gottes Willen und der Engel, der natürlich kein anderer als Luzifer ist, verschwindet in einem Blitz.

Manchmal möchten wir gern etwas ändern, in die Zukunft schauen und das Böse verhindern, vermeiden oder umgehen. Aber das ist es nicht, was Jesus seinen Jüngern aufträgt. Es geht nicht darum, das Unheil zu umgehen oder die Zerstörung ungeschehen zu machen. Jesus ermutigt, das Leid anzunehmen, auch wenn wir es nicht verstehen. Er verleiht die Kraft, leidvolle Zeiten zu bestehen, auszuharren bis ans Ende.

Der Autor ist Titularpastor der Protestantischen Kirche von Luxemburg.

 
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