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Zeit der Schöpfung: Zeit des Gebets für die Welt und die Umwelt

Gemeinsame Erklärung von KEK, CCEE und ECEN zur Zeit der Schöpfung 2017

Christen aller Traditionen erkennen die Schöpfung als eine Gabe Gottes an. Deshalb sind wir aufgerufen, für die Schöpfung Sorge zu tragen und sie verantwortungsvoll zu verwalten. Wir laden Sie ein, vom 1. September bis 4. Oktober 2017 eine Zeit der Schöpfung zu begehen und am 1. September den Tag der Schöpfung zu feiern.

Neuste Entwicklungen machen uns auf die zunehmende Dringlichkeit des fortschreitenden Klimawandels, des Verlustes der Biodiversität, der wachsenden Abfallberge sowie vieler anderer Herausforderungen aufmerksam. Auch wenn wir wissen, dass es verschiedene Ursachen dafür gibt, können wir nicht vergessen, dass ein Teil des Problems auf unseren Egoismus, auf die fehlende Sorge und Pflege sowie auf eine weitverbreitete Verkennung der Erde als Profitquelle zurückzuführen ist.

Im christlichen Glauben und den damit einhergehenden Traditionen wird die Bewahrung der Schöpfung als Teil der christlichen Weltsicht, als Teil unseres Glaubens verstanden. Dies wurde auf allen drei Europäischen Ökumenischen Versammlungen, in Basel, Graz und Sibiu, betont. Das Europäische Christliche Umweltnetzwerk (ECEN) führt seine Arbeit im Geist dieser Empfehlungen weiter.

Im Jahr 1989 lud uns der ökumenische Patriarch Dimitrios ein, eine Zeit der Schöpfung zu feiern. Diese Initiative wurde von der durch die Geschichte des Christentums gesammelten christlichen Weisheit und Erfahrung unterstützt. In diesem Jahr, in dem wir das 500. Jubiläum der Reformation feiern, erinnern wir uns an Martin Luther sowie daran, wie er die Schöpfung sah, als er sagte, Gott sei in allen Geschöpfen, sogar in den kleinsten Blumen, und selbst Tiere seien Fußabdrücke Gottes.

Seit den Anfängen der christlichen Kirche ist diese Erkenntnis gepflegt und am Leben erhalten worden. Viele Kirchenväter betonten insbesondere die inhärente Verbindung zwischen der Schöpfung und der Menschheit. Maximus der Bekenner, um nur einen zu nennen, unterstrich diesen Aspekt indem er sagte: „Der Mensch vereint die geschaffene Natur mit der ungeschaffenen durch die Liebe.“ Wir möchten heute nochmals die Tatsache betonen, dass die Ökologie der Umwelt nicht von der Ökologie des Menschen getrennt werden kann. Die christliche Bewahrung der Schöpfung ist immer verbunden mit der gegenseitigen Fürsorge für uns alle als Menschen, die wir geschaffen sind zum Ebenbild Gottes.
Papst Franziskus hat dies kürzlich hervorgehoben. In der Enzyklika Laudato si‘ sagte er: „Wenn man von ‚Umwelt‘ spricht, weist man insbesondere auf die gegebene Beziehung zwischen der Natur und der Gesellschaft hin, die sie bewohnt. Das hindert uns daran, die Natur als etwas von uns Verschiedenes oder als einen schlichten Rahmen unseres Lebens zu verstehen.“ (n.139)

In diesem Sinne und wie bereits in vergangenen Jahren laden wir Sie, alle Christinnen und Christen in Europa, KEK-Mitgliedskirchen und Bischofskonferenzen der CCEE, Gemeinden und alle Menschen guten Willens herzlich ein, sich der Zeit der Schöpfung anzuschließen.

Wir werden gemeinsam eine Zeit der Schöpfung feiern, alle Teilnehmenden innerhalb ihrer eigenen liturgischen Traditionen, um den gemeinsamen christlichen Glauben an Gott den Schöpfer hochzuhalten. Wir ermutigen Sie, in ihrem jeweiligen Umfeld für die Gabe der Schöpfung zu beten.

Pater Heikki Huttunen, KEK-Generalsekretär
Mgr. Duarte da Cunha, CCEE-Generalsekretär
Pastor Dr. Peter Pavlovic, ECEN-Referent

 
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