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BergarbeiterdenkmalBergbau und BergarbeiterdenkmalIm Schatten der GrubenDie Geschichte der „Léiffrächen“ ist untrennbar mit den im luxemburgischen Bergbau tätigen Bergleuten verbunden.
Die Gewinnung des Erzes erfolgte sowohl über als auch unter Tage mittels Sprengungen. Es war eine sehr schwere und risikoreiche Tätigkeit, insbesondere in den ersten Jahrzehnten. Heutige Sicherheitsstandards, etwa bei Sprengungen zur Tieferlegung der Bohrlöcher in den unterirdischen Erzlagern, waren den Grubenbetreibern und den Arbeitern selbst eher fremd. Der Produktionsvorgang rangierte vor der Grubensicherheit. Entlohnung erfolgte nach dem Umfang der Leistung des einzelnen Bergmanns (Akkordsystem). Die Zahl der im luxemburgischen Bergbau tödlich verunglückten Bergleute wird mit rund 1500 angegeben. Hinzu kommt noch eine weit größere Anzahl an Opfern, die indirekt auf den Bergbau zurückzuführen sind. Die meisten Grubenbetriebe wurden ab 1956 aus Rentabilitätsgründen stillgelegt. Der allgemeine Verfall der einheimischen Minetteförderung war nicht mehr aufzuhalten. Den letzten privaten Grubenbetreiber im südlichen Kayltal ereilte im Jahr 1961 die Zwangsschließung. Die letzte Grube, der „Thillenberg“ bei Differdingen, schloss Ende 1981. Damit gehörte der Bergbau in Luxemburg der Vergangenheit an. Auf dem Gelände der „Léiffrächen“ in Kayl hat sich die Natur die ausgebeuteten Betriebsflächen längst wieder zurückerobert. Die Spuren des einstigen Erzabbaus sind dennoch weiter erkennbar im rot-gelben Felsgeröll sowie in den abschüssigen und zerklüfteten Felswänden und Steilhängen, die dem Gelände einen unverwechselbareren und für unser Land einzigartigen Charakter verleihen.
Das Bergarbeiterdenkmal
Für das Bergarbeiterdenkmal war gegenüber dem Marienheiligtum eine mächtige stählerne Turmkonstruktion von 42 Metern Höhe errichtet worden mit einer monumentalen Freitreppe, die Zugang zu einem breit angelegten Ehrenhof bietet. Um diesen Ehrenhof herum sind im Halbrund 24 steinerne Gedenktafeln angebracht mit den Namen von 1452 tödlich verunglückten Bergleuten. Erwähnenswert schließlich noch, dass laut einer ministeriellen Erlaubnis vom 14. März 1978 die gesamte Anlage des Bergarbeiterdenkmals in seiner Namensbezeichnung das ehrende Beiwort „national“ tragen darf. Die Kayler Firma Massard goss daraufhin eine Bronzetafel mit der Inschrift „Monument National des Mineurs“ und brachte diese Tafel an der Erinnerungsstätte an. Ab 1980 haben an dieser Stelle nicht nur die alljährlichen nationalen Erinnerungsfeiern der Bergleute stattgefunden, sondern auch die „Journée Internationale des Mineurs“. Anlässlich des internationalen Bergarbeitertages von 2003 wurde eine Namensplakette mit weiteren 21 Namen von Verunglückten am Bergarbeiterdenkmal enthüllt.
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