Bech a seng Kierch - eng Beschreiwung


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Der Name unseres Dorfes bestand durch die Jahrhunderte unverändert fort. „Becche“ hieß es schon vor 1100 Jahren, und seither immer „Beche“ und „Bech“. Der Name Bech geht wohl auf das altdeutsche beke = Bach zurück. Der Name entstand in der ersten Zeit der fränkischen Landnahme, um die Mitte des 5. Jahrhunderts. Das Dorf selber ist ohne Zweifel viel älter. Die erste schriftliche Erwähnung von Bech finden wir in den alten Büchern der Abtei Echternach. Im Jahre 862 gehörte der Hof Bech schon dem Kloster des hl. Willibrord. Diese Bindung an die Willibrordusabtei sollte über 900 Jahre dauern, bis zur französischen Revolution. Die Äbte von Echternach waren die Grundherren von Bech. Sie besaßen die mittlere und niedere Gerichtsbarkeit. Die Hochgerichtsbarkeit, d.h. die Entscheidung in Kriminalsachen, übte anfangs der Propst von Echternach im Namen des Landesfürsten aus. Im Jahre 1630 kaufte der Abt die Hochgerichtsbarkeit von Bollendorf, zu der damals u.a. Bech, Consbrück (Geiershof) und Roswinckel, sowie Zuttig, Colbeth, Altrier und Ruppich gehörten. [1] „Bis 1803 war Bech eine Filiale von Echternach und gehörte zum engeren Klosterbesitz. 1148 wird zum ersten Mal eine Kirche in Bech erwähnt. Dort gab es auch einen Kirchhof (Friedhof), regelmäßigen Sonntagsgottesdienst und das Recht, das Allerheiligste aufzubewahren. 1613 wurde die baufällig gewordene Kapelle repariert, was 1713 nochmals geschah. Anfangs wurde die Kapelle von Echternach aus bedient; 1738 und 1772 wird ein dort residierender Priester erwähnt. Bech wurde 1803 erstmals für kurze Zeit Pfarrei (1803-1805). Bei der Neuumschreibung der Pfarreien im Jahr 1805 kam es zu Hemstal; 1808 wurde es endgültig Pfarrsitz.“ [2]

Die Pfarrkirche von Bech

Die heutige Pfarrkirche wurde 1875 erbaut. Die Kirchweihe war am 21. September 1876. Wie schon oben erwähnt gab es einige Vorgängerbauten. Am 6.1.1828 findet sich eine Notiz, daß Dechant Coner von Echternach um eine dringende Reparatur der Pfarrkirche von Bech bittet. Er droht mit der Schließung der Kirche, falls die Reparatur zu lange auf sich warten ließe. Zwei Jahre später scheinen die Reparaturen erfolgt zu sein. Der Kirchenrat richtet nun die Bitte an die Gemeinde eine neue Glocke anzuschaffen. Die Kirchenregister verzeichnen, daß die Defizite der Kirchenfabrik von Jahr zu Jahr mitgeschleppt wurden. Eine Deckung dieser Defizite durch die Gemeinde wird gefordert. 1841 ist im Bericht des Kirchenrates die Feststellung vermerkt, daß die Kirche viel zu klein sei. Die Kirchenfabrik selbst kann allerdings die Gelder für eine Vergrößerung nicht aufbringen. Sie richtet deshalb ein Gesuch an die Gemeindeverwaltung. Am 28.7.1842 wurden laut Gemeindebericht die Vergrößerungsarbeiten vergeben. Doch diese Arbeiten scheinen nicht sehr schnell voranzugehen. 1844 heißt es im Bericht des Kirchenrates, daß die Beendigung der Arbeiten sehr dringend seien. Unstimmigkeiten zwischen der Gemeindeverwaltung und der Kirchenfabrik in Sachen Renovation beherrschen diesen Bericht. Es kommt zu einem Brief an den Bischof, damit sich dieser der Angelegenheit annehmen soll. 1855 wird berichtet, daß neue Kreuzwegstationen für die Pfarrkirche angeschafft wurden. Schreiner Heinrich Niederweis aus Bech machte die Rahmen für diese Stationsbilder. Der Anstrich der Altäre, der Chorstühle und der Kommunionbank wird Anstreicher Guiser aus Echternach übertragen. Im Oktober 1865 beschließt der Kirchenrat das Kirchweihfest von der «Engelkirchweihe» auf den letzten Sonntag im Kirchenjahr zu verlegen, «weil es zu viel mit Nachbarkirmessen zusammenfällt». Unter Pfarrer Briesse wurde die heutige Kirche gebaut. Darüber findet sich in den Kirchenbüchern der Pfarrei kein einziges Wort. 1875 war der Bau fertig und am 21.9.1876 war die feierliche Kirchweihe. 20 Jahre nach der Konsekration, am 1.7.1896 beschließt der Kirchenrat die Kirche neu anzustreichen, die Risse in den Gewölben auszubessern und die großen Flächen an den Chorwänden mit Gemälden zu versehen. Am 4.6.1908 werden in der Glockengießerei Hansen in Saarburg drei Glocken für die Pfarrkirche bestellt: Fa, sol und la. Schon am 2. September konnte Dechant Hostert die Weihe der neuen Glocken vornehmen. Im gleichen Jahr wird am 1. 10. eine Turmuhr installiert. Die heutige Empore wurde Ende 1920 eingezogen. Das Beratungsregister der Pfarrei vermerkt, daß diese am 2.1.1921 fertiggestellt war. [3]

Renovierung der Kirche im Kontext der liturgischen Erneuerung des 2. vatikanischen Konzils

 [4]

In der Folge der Erneuerung der Liturgie durch das II. Vatikanische Konzil wurde die Pfarrkirche von Bech renoviert und den neuen Erfordernissen beziehungsweise dem Zeitgeschmack der 60-ger Jahre angepasst. Wann genau mit der Renovierung begonnen wurde ist dem Verfasser dieser Zeilen nicht bekannt. Eine erste Erwähnung der Renovierung findet sich im Beratungsregister des Kirchenrates unter dem Datum vom 18. Mai 1969. Hier heißt es: „Am 20 Febr. 1969 hat die Kirchenfabrik bei der Gemeindeverwaltung angefragt ihm eine Anleihe von 200 000 Fr. bei der ’Fortuna’ aufnehmen zu können zwecks Fertigstellung der renovierten Kirche um die Altarkonsekration noch dieses Jahr vornehmen zu lassen. Die schriftliche Anfrage wurde bis jetzt nur mündlich und zwar negativ beantwortet. Als Folge: es ist jetzt zu spät noch dieses Jahr an die Konsekration zu denken. Doch wüssten wir gerne warum die Gemeindeverwaltung negativ eingestellt ist?“ Die betreffende Altarkonsekration ist bis heute (1999) nicht vollzogen worden. Ein Jahr später ist die Renovierung noch nicht abgeschlossen. Es heißt im Beratungsregister am 5. April 1970: „IV. Der Kirchenrat beschließt, auf Einladung der Gemeinde, am nächsten Mittwoch, den 8.4. mit den Gemeindevertretern zusammen zu kommen um über die Fertigstellung der Kirche zu beraten. V. Alle Mitglieder unterschreiben einen Brief an Madame Frieden, Ministre des affaires culturelles, mit der bitte die betreffende Kommission zu entsenden um über die Instandsetzung und die Aufstellung des früheren Steinaltares hinter dem jetzigen Opferaltar zu beraten. Dieser Altar soll als Tabernakel-Altar dienen. Im Übrigen werden wir die Kommission auch um Rat bitten in der Aufstellung der Statuen und der Stationen in der Kirche.“ Die unterzeichnenden Mitglieder des Kirchenrates waren damals: Hubert Kleyr, Präsident, Bisenius Emile, Kassierer, Niederweis Alphonse, Ludewig Pierre, Peffer Norbert und Pfarrer Charles Rhein. Der Bürgermeister E. Bohnenberger hatte sich damals entschuldigen lassen. Im Beratungsregister des Kirchenrates sind für das Jahr 1970 allein 4 Sitzungen des Kirchenrates vermerkt (insgesamt 11 Seiten), die sich mit der Frage der Renovierung der Pfarrkirche befassen. Nicht alles scheint so reibungslos verlaufen zu sein. Am 4. 10 1970 berichtet das Register: „Am 21.5. erhielten wir von Kultusminister Madame Frieden die schriftlichen Vorschläge obiger ’Commission’ (= Commission de surveillance des bâtiments religieux). Darin wird der Plan gutgeheißen nachdem unser alter Steinaltar von 1629, als renovierter Tabernakelaltar, im hinteren Chor Aufstellung finden soll. Die alten Stationen werden verworfen und vorgeschlagen einen lux. Künstler mit passenden Stationen zu beauftragen. Die ’Commission’ bedauert, daß der Anstrich der Kirche nicht gelungen ist.“ Unter Punkt V des gleichen Sitzungsberichts steht geschrieben: „Der H. Pfarrer schlägt vor sobald als möglich die neuen Stationen für die Kirche ins Rollen zu bringen. Er zeigt Aufzeichnung und Devis von H. Charles Kohl aus Luxemburg. Es wird beschloßen H. Kohl mit einer Kirchenkommission zusammen mit uns in die Kirche zu bestellen und dann die Kollekte in der Kirche anzufangen. Devis für die neuen Stationen aus Keramik 50 000 f. Devis für eine St. Josephs (Hl. Familie) Gruppe 20.000 f.“ Am 28 März 1971 berichtet das Beratungsregister dann nochmals ausführlich über die Anschaffung eines neuen Kreuzwegs. Bis zu diesem Zeitpunkt hat sich wohl recht wenig in der betreffenden Sache getan. Es sollte allerdings nochmals einige Zeit vergehen bis dieses Projekt schließlich zu einem Abschluß kam. Hierzu lesen wir im Beratungsregister am 1. April 1973 unter Punkt III.: „Der Herr Pfarrer teilt mit, daß die neue St. Joseph-Gruppe aus Stein, welche während des Jahres 1972 angebracht und am 19. März 1973 eingesegnet wurde, 25.300 fr. gekostet hat; daß unsere neuen Stationen aus Keramik (als Kreuzweg), welche ebenfalls Ende 1972, auf der Männerseite, angebracht und am Freitag den 23. März 1973 eingesegnet wurden, 55.000 Franken gekostet haben. Beides sind Kunstwerke des Bildhauers Charles Kohl aus Luxemburg, welche von der kirchlichen Kommission akzeptiert und mit einem Subsid von 25.000 fr. beehrt wurden. Das restliche Geld wurde von großherzigen Gönnern der Pfarrei gestiftet und durch Kollekten. Hier die übersichtliche Abrechnung: St. Joseph-Gruppe: 25.300 fr.; Kreuzweg: 55.000 fr.; Total: 80.300 fr.; Subsid des Kultusministeriums: 25.000 fr.; Beiträge der Pfarrkinder: 55.300 fr. Beide Werke sind restlos bezahlt.“ Im gleichen Jahr wurden noch zwei wertvolle ältere Beichtstühle für die Kirche angeschafft. Die Renovierung war damit abgeschlossen.

Die letzte Renovierung der Pfarrkirche

Mitte der 90-er Jahre wurde dem Kirchenrat und der Gemeindeverwaltung bewußt, daß die Pfarrkirche einer dringenden Instandsetzung bedarf. Zuerst wurde nur über einen neuen Anstrich diskutiert. Es zeigte sich aber bald, daß der Wunsch nach mehr Farbe von allen Beteiligten da war. So wurde beschlossen zu überprüfen, ob man nicht die alten Malereien wieder freilegen könnte umso der Kirche wieder ein etwas wärmeres Aussehen zu verleihen. Nach den ersten Testfreilegungen war schnell klar, daß dies der Weg gewünschte Weg war. Kirchenfabrik und Gemeindeverwaltung beschlossen die Kosten für diese bedeutende Renovierung zu teilen. Der Auftrag wurde an die Firma Kremer aus Hosingen vergeben. Zu Ostern 1998 war dann der Chor der Kirche fertig und alle Malereien nicht nur freigelegt, sondern auch hervorragend restauriert. Das Resultat wurde begeistert von der Pfarrei angenommen. Selbstverständlichen waren größere Reparaturen am Dach, an den Fenstern und an der Heizung notwendig. Diese Arbeiten wurden alle integral von der Gemeindeverwaltung von Bech bezahlt. Im nächsten Jahr wurde dann das Kirchenschiff ebenfalls einer großen Renovierung unterzogen. In diesem Kontext wurde auch beschlossen, die alten Kreuzwegstationen, welche noch alle erhalten sind, wieder an den Wänden der Kirche anzubringen.

Die Pfarrer der Pfarrei Bech

  • Faber Johann, Beaufort, 1.7.1808-2.12.1819
  • Küntziger Michel, Niederpallen, 29.1.1820-1.5.1825
  • Pütz Mathias, Obersyren, 2.5.1825-25.3.1848
  • Bram Christophe, Luxemburg, 27.3.1848-17.11.1850
  • Briesse Michel, Pfaffenthal, 4.2.1851-15.2.1895
  • Reuter Mathias, Welscheid, 20.9.1895-14.11.1904
  • Hemmen Nicolas, Wellenstein, 26.11.1904-16.11.1918
  • Hartmann A., Echternach, 20.11.1918-2.7.1919
  • Linden Emile, Petingen, 2.7.1919-5.9.1928
  • Galles Alphonse, Eich, 5.9.1928-1.12.1941
  • Knepper Joseph, Kehlen, 1.12.1941-1.9.1967
  • Rhein Charles, Grevenmacher, 1.9.67-1.9.1978
  • Bemtgen Georges, Remerschen, 1.9.78-1.9.1988
  • Baustert Paul, Luxemburg, 1.9.88-1.9.1990
  • Morbach Carlo, Canach, 1.9.1990-

[1Vgl. zu diesen ersten Abschnitten den Artikel von A Ketter, Aus der Chronik von Bech, in: Fanfare Bech 1890-1965. Festivités du 75e anniversaire du 23 au 30 Mai 1965, 43-58, 43ff.

[2Emile Seiler, Dekanat und Pfarrei Echternach. Bausteine für eine lokale Kirchengeschichte, in: Nos Cahiers 19 (1998) 2/3, 293-361, S. 296.

[3Vgl. zu diesem Teil über die Geschichte der Pfarrkirche: Joseph Knepper, Die Pfarrei Bech gesehen nach den Kirchenregistern, in: Fanfare Bech 1890-1965. Festivités du 75e anniversaire du 23 au 30 Mai 1965, 59-64.

[4Für diesen ganzen Abschnitt vgl. Beratungsregister des Kirchenrates von Bech ab dem Jahr 1905 bis heute.

 
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