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Der Plan Gottes im JohannesevangeliumDer Plan Gottes im Johannesevangelium Das Anti-Projekt reduziert den Menschen auf die Blindheit: er ist daran gehindert, den wahren Plan Gottes und das wahre Gesicht Gottes als Vater zu sehen; denn die Finsternis-Lügen drängen einen Gott auf, der vor Formalitäten strotzt; einen Gott, der die Menschen nicht liebt, sondern sie im Gegenteil seiner Gerichtsbarkeit unterwirft (siehe Joh 9). Die Finsternis ist der Ort an dem sich der Mensch vom Licht des Lebens getrennt fühlt. Sie symbolisiert eine Ideologie, die eine falsche Vision von Gott und seinem Plan des Lebens für die Menschen hat. So erscheint das Konzept eines nationalen Messias, und Gewalt gegen die jüdischen Führer, im Bereich der Finsternis und der Lüge (siehe 12,24. 35). Mit dieser Art des Diskurses blenden sie das Volk (siehe 12,40), indem sie es daran hindern Jesus und dem Heilsplan Gottes nachzufolgen (siehe 12,34. 37). Trotzdem, wenn auch die Gegenüberstellung Leben-Licht und Finsternis-Tod unvereinbar bleibt, ist die Situation der Blindheit des Menschen nicht endgültig. Der Mensch, der in der Finsternis lebt (wie es bei Nikodemus der Fall ist, siehe Joh 3,1-2. 19-20) ist dazu fähig, in der Begegnung mit Jesus, sich für das Licht zu entscheiden, das von diesem ausgeht (3,21). Um der Finsternis des Todes zu entkommen, muss man Jesus, dem „Licht des Lebens“ folgen (siehe Joh 5,24; 8,12; 12,46). Im umgekehrten Sinn verlassen die Jünger, die sich von der Finsternis ergreifen lassen, Jesus (siehe Joh 6,67). Sie wandeln in Finsternis und wissen nicht mehr, wohin sie gehen (siehe Joh 12,35).
3. Abschliessendes Gebet (5´) [1] Das Thema des Reiches Gottes ist auch bei Johannes präsent, insbesondere in seinem Dialog mit Nikodemus (Joh 3,3. 5); Themen, wie das Licht (Mt 4,16; Lk 2,32; 11,33. 36), die Wahrheit (Mt 22,16; Mk 12,14; Lk 20,21) oder das Leben (Mt 7,14; Lk 12,15) sind auch bei den Synoptikern präsent, aber in einem klaren Missverhältnis. |