Heiliger Wendelin


Wendelin (lat. Wendelinus, auch Wendalinus, ung. Wendel) ist ein katholischer Heiliger. Der Legende nach soll er im 6. Jahrhundert im Bistum Trier missionierend tätig gewesen sein. Das Grab Wendelins befindet sich in der Wendalinusbasilika in der nach ihm benannten Stadt St. Wendel. Sein Gedenktag ist der 20. Oktober.

Legenden

Verschiedene Legenden ranken sich um Wendelin. Unter anderem wird er mit der Heiligen Oranna in Verbindung gebracht, deren Bruder er gewesen sein soll. Auch soll er der Gründer und erste Abt der Abtei Tholey gewesen sein.

Wendelin soll aus königlichem Geschlecht stammen, sich jedoch für ein Leben im Dienste Gottes entschieden haben. Auf der Suche nach einem ungestörten Platz kam er bis in die Gegend von Blies und Saar. Dort traf Wendelin einen Edelmann, der ihn zu seinem Viehhirten machte. Wendelins Demut und Frömmigkeit beschämte den Edelmann, der dem Heiligen daraufhin in der Nähe eines Mönchsklosters eine Zelle erbaute.

Als Wendelin starb, so die Legende weiter, begruben ihn die Mönche. Am nächsten Morgen lag der Leichnam jedoch neben dem Grab. Man legte den Toten auf einen Ochsenwagen und ließ die Tiere den Weg suchen. Die Ochsen zogen den Wagen zu Wendelins alter Betstatt, wo er schließlich seine Ruhe fand.

Wendelin ist der Schutzpatron der Hirten und der Landleute, Bauern, Tagelöhner und Landarbeiter. Er wird üblicherweise mit einem Hirtenstab und Tieren (Liegefigur des Wendelin auf dem Sarkophag in der Basilika St. Wendel, Wendelin-Statue auf der Blies-Brücke) dargestellt; die Tiere fehlen jedoch gelegentlich (Wendelin-Statue am Brunnen St. Wendel-Balduinstraße, Wendelin-Skulptur am Sarkophag in der Basilika).

Manfred Peter hat in seinem Buch Der heilige Wendelin - Die Geschichte eines faszinierenden Lebens Legende und historische Fakten verbunden. Er hat darin die Legende auf ihre realen Hintergründe überprüft und damit die Lebensgeschichte des Heiligen in ihren Umrissen deutlicher hervortreten lassen.

Kirchengeschichtlicher Hintergrund

In der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts (nach Alois Selzer von 566 bis 596) war der heilige Magnerich Bischof in Trier. Wie sein Vorgänger, der hl. Nicetius, der dieses Amt in der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts innehatte, sah er es als seine Hauptaufgabe an, die Folgen des Zusammenbruchs des Römischen Reiches und der Völkerwanderung zu überwinden und dem sich langsam wieder entwickelnden kirchlichen Leben eine innere Struktur zu geben. Die von Bischof Nicetius geförderte kirchliche Erschließung des ländlichen Raumes vertiefte er durch die Schaffung eines ausgeformten Systems der Landseelsorge, wobei er sich nicht zuletzt auf die Eremiten stützte, deren „ungeordnete Tätigkeit er in die Bahnen geordneter Seelsorge lenkte“ (Anton Hubert).

Aus der Gesta Treverorum sowie aus der von Abt Eberwein abgefassten Vita St. Magnerici ergibt sich, dass in der Amtszeit des hl. Magnerich im Bistum Trier zahlreiche „heiligmäßige Männer“ (magnae sanctitatis viri) lebten. Genannt werden: Paulus, Ingobertus, Disibodus, Wandalinus, Carilelfus, Wulfilaicus, Banthus und Beatus.

Alois Selzer kommt auf der Grundlage umfangreicher Studien zu dem Ergebnis, dass der bei Abt Eberwein genannte Wandalinus identisch ist mit dem hl. Wendelinus oder Wendalinus.

Über die Richtigkeit dieser bisher unbestritten gebliebenen Schlussfolgerung herrscht heute absolute Einigkeit.

Einige der genannten Männer (Ingobertus und Disibodus) stammten aus Irland. Das Gleiche gilt nach der Legende auch für Wandalinus oder Wendelin.

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