Interview mit Schwester Henriette Mensen

Generaloberin der Schwestern vom armen Kinde Jesus


Home Back Print Parbüro Clara Fey

1. Manchen Echternacher sind Sie bekannt, weil Sie bis vor einigen Jahren in der Gemeinschaft der Schwestern vom armen Kinde Jesus dort gewohnt haben. Die Menschen aus den umliegenden Ortschaften, die jetzt auch zu unserer neuen Großpfarrei gehören kennen Sie vermutlich weniger. Könnten Sie sich bitte kurz vorstellen?
Ich bin Sr. Henriette Mensen und seit 1984 in der Kongregation der Schwestern vom armen Kinde Jesus. Von 1988-2002 arbeitete ich in verschiedenen Strukturen im pädagogischen Bereich in Rümelingen, Luxemburg-Stadt und in Echternach. Von 2002–2014 war ich als Generalsekretärin unserer Kongregation in Simpelveld und Aachen tätig und seit 2014 Generaloberin.

2. "Schwester vom armen Kinde Jesus” – das klingt für manche Ohren heute vielleicht etwas ungewöhnt. Was bedeutet das?
Clara Fey war durch ihr Zuhause sehr sensibilisiert für die Not der Arbeiterfamilien in der Zeit der Industrialisierung. Als kleines Kind begleitete sie ihre Mutter bei deren Besuchen zu den armen Familien. Sie sah die ausgehungerten und verwahrlosten Kinder, die auf den Straßen Aachens herumstreunten. Als junges Mädchen hatte sie einen Traum von einem armen Kind, das ihr auf der Jakobstrasse in Aachen begegnete und das sich für sie als das arme Kind Jesus offenbarte. Dieser Traum ging ihr immer wieder nach und war prägend für ihr Leben und Sein.

3. Was hat Sie motiviert diesen Weg einzuschlagen?
1983 lernte ich die Schwestern vom armen Kinde Jesus und ihr Wirken bei den ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen kennen und schätzen. Nach einer Zeit des Kennenlernens und Mitlebens in der Gemeinschaft spürte ich, dass ich am richtigen Platz sei.

4. Als Luxemburgerin stehen Sie heute als Generaloberin in der Nachfolge Mutter Claras. Was bedeutet diese Frau für Sie?
Im Mittelpunkt von Clara Feys Engagement stand der Mensch – das Kind – die einzelne Schwester. In ihren unzähligen Konferenzen – Betrachtungen –Briefen – erfährt man, wie sie den einzelnen Menschen und das Gesamte im Blick hatte. Darin ist sie mir Vorbild.

5. Wir erleben aktuell in Luxemburg viele Umwälzungen in der Gesellschaft. Auch in der Kirche gibt es manche Veränderungen, die so von vielen nicht gewollt und gewünscht wurden, mit denen wir aber nun leben müssen. Was kann Clara Fey unserer neuen Pfarrei St. Willibrord Region Echternach und den Christen Luxemburgs sagen?
Clara Fey hat in ihrer Zeit mit vielen Herausforderungen, starkem Gegenwind und unter schweren Bedingungen ihr Werk begonnen. Aber sie hat sich nicht beirren lassen, sondern ist ihren Weg konsequent gegangen und dies zusammen mit gleichgesinnten Weggefährten. Der Auftrag Gottes – so, wie sie ihn für ihr Leben verstanden hat – bildete den Mittelpunkt ihres Strebens und Wirkens. Sie sah die Not, weil sie genau hinschaute und packte konkret an. Clara hatte als Vision nicht das Werk im Blick sondern den Dienst – in erster Linie an Gott und damit an den Menschen, insbesondere den armen Kindern. Darin kann sie uns Vorbild und Fürsprecherin sein.


 
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