Vita


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Willibrord wurde am 6. November 658 in Northumbrien (England) geboren. Sein Vater, Wilgils, ein angelsächsischer Adliger, vertraute den jungen Knaben dem Benediktinerkloster Ripon als Oblate an, um ihn Gott zu weihen und unter besten Voraussetzungen ausbilden zu lassen. Da die Mutter wahrscheinlich früh gestorben war, zog sich Wilgils später als Einsiedler zurück und wurde nach seinem Tode als Heiliger verehrt. Sein Fest wurde am 30. Januar im Kloster Echternach gefeiert.

Willibrord blieb in Ripon bis zum Alter von 20 Jahren und hatte als Lehrmeister Wilfrid. Um sich den politischen Wirren und den kirchlichen Zwistigkeiten zu entziehen, ging Willibrord nach Irland, die „Insel der Heiligen“, die ihre keltische Eigenart bewahrt hatte, aber sich durch große Frömmigkeit und Missionseifer auszeichnete. Im Jahre 688 wurde Willibrord im Kloster Rathmelsigi zum Priester geweiht. Im Jahre 690 landete er mit elf Gefährten an der Rheinmündung in Holland um die bis dahin erfolglose Friesenmission zu übernehmen.

Während die iro-schottischen Mönche keine bleibenden Erfolge zu verzeichnen hatten, zog Willibrord es vor, mit Methode vorzugehen. Er sicherte sich die Gunst der weltlichen Herrscher, vor allem Pippins II. (des Mittleren), Hausmeister im Frankenreich, und suchte die Verbindung mit Rom. Im Jahre 691 reiste er nach Rom, wo Papst Sergius I. ihm den Sendeauftrag für die Friesenmission erteilte.

Auf Wunsch Pippins zog Willibrord ein zweites Mal nach Rom, wo er am 21. November 695 vom Papst in der Peterskirche zum Erzbischof geweiht wurde. Mit dem Pallium ausgestattet, als Zeichen seiner Vollmacht, und mit wertvollen Reliquien beschenkt, konnte Willibrord auf seinem neuen Wirkungsfeld Kirchen errichten und kirchliche Strukturen schaffen. Der Papst hatte ihm auch den Beinamen „Clemens“ (der Gütige) gegeben, doch Willibrord bevorzugte im täglichen Umgang seinen ursprünglichen Namen.

In den Jahren 697-98 weilte Willibrord in Trier, wo er wahrscheinlich schon bei der Rückkehr von seiner 1. Romreise wertvolle Verbindungen geknüpft hatte, u.a. mit Irmina, der Äbtissin des Klosters Oeren. Im Jahre 698 schenkte diese Willibrord ihren Anteil an der Villa Epternacum, wo sich schon in dieser Zeit eine Kirche sowie ein Klösterchen zur Aufnahme von Wandermönchen und Hilfsbedürftigen befand. Es wird angenommen, dass Irmina die Mutter mehrerer Kinder, darunter Plektrudis, der Gattin Pippins, war. So erklärt es sich, dass die erste Schenkung durch eine zweite seitens Pippins und dessen Gattin Plektrudis im Jahre 704 ergänzt wurde. Willibrord errichtete ein neues Kloster mit einer größeren Kirche. Das Kloster Echternach war für Willibrord ein Zufluchtsort, wo er sich bei gelegentlichen Rückschlägen erholte, neue Kräfte sammelte und Schüler ausbildete. Im Jahre 726 schenkte er seine persönlichen Güter dem Kloster Echternach, wo er seinen Lebensabend verbringen wollte.

Als nach dem Tode Pippins im Jahre 714 sich die Friesen gegen die fränkische Staatsgewalt auflehnten, wurde die missionarische Aufbauarbeit in Friesland für eine Zeit unterbrochen und zum Teil sogar zerstört. Willibrord zog sich nach Echternach zurück. In den Jahren 719-721 half ihm sein Schüler Bonifatius bei der Wiederaufbauarbeit in der friesischen Kirche, die nach dem Tode des Widersachers Radbod nun wieder den vollen Schutz der weltlichen Macht genoss. Im Jahre 721 trennte sich Bonifatius von Willibrord und ging eigene Wege.

Im Jahre 728 schrieb Willibrord, im Alter von 70 Jahren, in sein Kalendarium eine Notiz, welche die Hauptdaten seiner Tätigkeit beschreibt und mit den Worten beschließt: „In Dei nomine feliciter“ (In Gottes Namen glücklich voran!). Im selben Jahre hatte er noch eine Reise nach Murbach (Elsass) unternommen, um der dortigen Klostergründung durch Pirminus beizuwohnen.

Willibrord predigte noch bis ins hohe Greisenalter. In der Nacht vom 6. auf den 7. November 739 verstarb er im Kloster Echternach, wo er zunächst in einem Bodengrab hinter dem Hauptaltar seiner Kirche beigesetzt wurde. Bald nach seinem Tode wurde er als Heiliger verehrt und ein wahrer Pilgerstrom setzte nach Echternach ein. Auch heute noch wird er an vielen Orten, und in fast allen Erdteilen verehrt. Viele Willibrorduskirchen und –brunnen zeugen von seinem Wirken in unserem Lande, in Belgien, in Holland, am Niederrhein, im Saarland und Lothringen. Die Echternacher Basilika wird jahrein, jahraus von vielen Pilgergruppen besucht. Der Höhepunkt der Verehrung ist die alljährliche Springprozession am Pfingstdienstag, die noch nichts von ihrer jahrhundertalten Attraktivität eingebüßt hat. Die Luxemburger Dekanate und Pfarreien pilgern während der Willibrordus-Oktave zum Grabe des Landesheiligen und seit 1995 wird das Fest des Heiligen in jeder Pfarrei der Diözese feierlich begangen. Während in früheren Zeiten Willibrord als Fürsprecher bei Nervenerkrankungen, Fallsucht und Kinderkrankheiten angerufen wurde, werden heutzutage die mannigfaltigen Anliegen der modernen Menschen bei Gelegenheit der Willibrordusmesse vorgetragen, die jeden Montag um 9.00 Uhr in der Krypta am Grabe des Heiligen gelesen wird.


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