Die Brüche im Glauben Jesu

Die Brüche im Glauben Jesu

1.Empfang (10´)
Liedvorschlag Bleibet hier und wachet mit mir

Austausch über das Wort Gottes (45´)

  • Lesen der ausgewählten Texte und Austausch darüber

Die Gotteserfahrung der Christen ist verwurzelt im offenbarenden Ereignis Jesu von Nazareth, der seinen Glauben aus der Tradition seines Volkes schöpft, aber zudem eine selektive Lektüre dieser Tradition betreibt, ausgehend von einer eigenen intimen Erfahrung Gottes als Vater. Tatsächlich erhielt Jesus, wie jeder, der einer Kultur angehört, den Glauben seines Volkes, aber er bringt eine Relektüre derselben, indem er entscheidet, welche Teile der Tradition zu ihrem Kern gehören. Konkret bedeutet dies, dass er sich weder einer Denkweise anschließt, die die Ansicht Gottes als Vater verschleiert noch verschiedenen Praktiken, die er als dem menschenfreundlichen Willen seines Vaters entgegen gerichtet ansieht. Jesus bricht mit mindestens vier wichtigen Aspekten, die stark von der offiziellen Theologie seiner Zeit unterstützt wurden.

- Jesus hängt nicht der engen Auslegung des Gesetzes an; für ihn steht das Gesetz im Dienste des Menschen, der nicht auf die Befolgung desselben reduziert werden darf. Für Jesus muss das Gesetz immer in der Perspektive Gottes, des Schöpfers, angewendet werden. Für ihn ist „der Vater noch am Werk“ um die Menschen zum vollen Leben zu führen (siehe Joh 5,17).

- Jesus lehnt die „Vergeltungstheologie“ ab. Für ihn ist sein Vater ein liebender Gott, der keine Ausnahmen in seiner Liebe macht, „er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten, und er lässt es regnen über Gerechte und Ungerechte“ (Mt 5,45). Es ist unmöglich zu glauben, dass sein Vater der Ursprung des Bösen ist. Krankheit, Armut, Kinderlosigkeit sind keine Strafe, sondern ein Unglück, das unsere Solidarität fordert (siehe Joh 9). In diesem Sinne sieht Jesus das Unglück nicht als Strafe Gott an. Er versteht und interpretiert es als eine Gelegenheit zur Umkehr (siehe Lk 13,1-9). Er sieht in den Schicksalsschlägen im menschlichen Leben einen Geburtsvorgang (siehe Mk 13,1-8. Vgl. Röm 8,18-39).

- Jesus akzeptiert nicht, dass sein Vater in einem Tempel eingesperrt und umgeben von Opfergaben und Opfern sein soll (siehe Mt 21,12-17; Joh 2,13-22); er unterstreicht seinen Glauben an die Universalität und die Unentgeltlichkeit der Begegnung mit Gott (siehe Joh 4,21-24). Er ist der Vater, der jedem seiner Kinder nahe ist (siehe Mt 6,6-13).

- Jesus lehnt die Idee eines Gottes ausschließlich für die Juden ab. Seine Lehre verkündigt die Universalität des Reiches seines Vaters, in das Männer und Frauen aller Völker eingeladen sind (siehe Mt 8,11; Lk 13,25-30).

  • Welche der studierten Aspekte haben mich beeindruckt oder mich besonders erstaunt? Warum?
  • Inwiefern spricht dieser Austausch unsere christliche Gemeinschaft an?

3. Abschliessendes Gebet (5´)

  • Wiederholen des Eröffnungsliedes
  • Einladung zum freien Gebet
  • Vater unser
 
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