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1840: Zum ersten Mal in der Geschichte – kirchlich eigenständig150 Jahre Bistum – Wegmarken (3)Die belgische Revolution von 1830 setzte wichtige staats- und kirchenpolitische Prozesse in Gang. Am Ende eines bewegten Jahrzehnts stand die Separierung Luxemburgs von Belgien, welches jedoch die wallonischen Gebiete behielt. Das Großherzogtum fiel in seiner neuen Gestalt wieder an den König der Niederlande. Was schon 1833 für die Stadt Luxemburg gegolten hatte – der König-Großherzog duldete nicht, dass von ihm regierte Territorien kirchlich von ausländischen Bischöfen geleitet wurden – galt nun für das gesamte Großherzogtum. Daher löste der Papst in Übereinstimmung mit den Wünschen des König-Großherzogs am 2. Juni 1840, also vor nunmehr genau 180 Jahren, auch die ländlichen Gebiete Luxemburgs aus dem Bistum Namur und unterstellte sie dem bis dahin nur für die Stadt Luxemburg zuständigen Apostolischen Vikar Jean Théodore Van der Noot. Zwar noch nicht Bistum, war Luxemburg nunmehr zum ersten Mal in seiner Geschichte ein sich selbst verwaltendes, direkt dem Papst unterstehendes kirchliches Territorium. ![]() DAL, GV.Van der Noot 3, Verwaltungschef Ludwig Hassenpflug an den Apostolischen Vikar Van der Noot, 19. Juli 1840, recto
ADL, GV.Van der Noot 3, Ludwig Hassenpflug, chef de l’administration, au vicaire apostolique Van der Noot, 19 juillet 1840, recto
Der hier gezeigte Brief Ludwig Hassenpflugs, Leiter der Verwaltung in Luxemburg («Civildienst»), dokumentiert neben der kirchenpolitischen Neuordnung die daraus resultierenden Notwendigkeiten: Dem Apostolischen Vikar war ein staatliches Gehalt zuzuweisen, er musste gemäß dem napoleonischen Konkordat von 1801 einen Treueid gegenüber dem König-Großherzog ablegen und er sollte einen Plan zu Einrichtung eines Priesterseminars in Luxemburg entwickeln. Wie aus seiner Antwort an Verwaltungschef Hassenpflug hervorgeht (der Entwurf findet sich auf der rechten Innenseite des Regierungsschreibens), erklärte sich Van der Noot zu allem bereit, auch wenn er 1833 als Apostolischer Vikar der Stadt Luxemburg den geforderten Eid schon einmal geleistet hatte. Die Einrichtung des Priesterseminars war von größter Bedeutung, da hier der Priesternachwuchs gemäß Luxemburger Bedürfnissen und Vorstellungen ausgebildet werden konnte und die Abhängigkeit von ausländischen Bistümern auch auf diesem Gebiet ein Ende fand. ![]() DAL, GV.Van der Noot 3, Verwaltungschef Ludwig Hassenpflug an den Apostolischen Vikar Van der Noot, 19. Juli 1840, verso; Van der Noot an Hassenpflug, 22. Juli 1840
ADL, GV.Van der Noot 3, Ludwig Hassenpflug, chef de l’administration, au vicaire apostolique Van der Noot, 19 juillet 1840, verso ; Van der Noot à Hassenpflug, 22 juillet 1840
An Seine Majestät der König der [Seite 2] 2, zu bestimmen daß, sobald Sie [Seite 3] Luxemburg den 22 Juli 1840 |
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