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Katholisches Vereinswesen und Bruderschaften150 Jahre Bistum – Wegmarken (13)Ein klassisches Mittel der katholischen Glaubensverbreitung und -erneuerung stellen Bruderschaften dar, in denen sich Gläubige zusammenfinden, um gemeinsam Gebet und religiöse Unterweisung zu pflegen. Ihre erste Hochphase hatten die Bruderschaften, getragen von der Initiative verschiedener Orden wie der Societas Jesu, im 17. Jahrhundert. In der Zeit der Aufklärung und der französischen Revolution in den Hintergrund gedrängt, erwachten sie im 19. Jahrhundert im Zeichen der katholischen Erneuerung wieder zum Leben. In Luxemburg finden sich dafür zahlreiche Beispiele, da sich der Apostolische Vikar Laurent ihrer Bedeutung ganz bewusst war. Die in Bild 1 gezeigte päpstliche Urkunde bezeugt die Anfangsphase dieser Entwicklung noch vor Laurent. Hier wurde die bereits lange zuvor entstandene, an der Pfarrkirche St. Peter (spätere Kathedrale Unsere Liebe Frau – Notre-Dame) angesiedelte Eligius-Bruderschaft mit päpstlichen Begünstigungen in Form von Ablässen bedacht. Auf diese Weise sollten die Mitglieder für ihre Aktivität belohnt und weitere Gläubige zum Eintritt angespornt werden. ![]() DAL, GV.Urkunden 169, Papst Pius VII. stattet die Eligius-Bruderschaft an der Pfarrkirche Luxemburg-St. Peter mit Ablässen aus, Rom, 25.11.1822 (Papier auf Seide)
DAL, GV.Urkunden 169, le pape Pie VII accorde des indulgences à la confrérie Saint-Eloi de l’église paroissiale Luxembourg-Saint-Pierre, Rome, 25.11.1822 (papier sur soie)
Der Apostolische Provikar Adames setzte neben den Bruderschaften auf die Gründung katholischer Vereine unterschiedlichen Charakters. Es entstanden Vereine zur Förderung des Missionswesens, der Unterstützung des Papstes, des religiösen Bildungswesens, spezifischer pfarrlicher Angelegenheiten wie Kirchenbau und -ausstattung oder der Glaubensvertiefung. Nicht zuletzt bildeten sich karitative Vereine. Ein Beispiel dafür ist die Société de Saint Vincent de Paul, deren Namenspatron im 17. Jahrhundert den Grundstein für die moderne Armen- und Krankenfürsorge der katholischen Kirche legte. In Luxemburg gab es in der Mitte des 19. Jahrhunderts dafür reichlich Bedarf, Armut war ein reales, weitverbreitetes Problem. An Allerheiligen 1854 fanden sich daher nach dem Hochamt acht namhafte Männer – Kaufleute, Lehrer und Beamte – in einem Raum neben der Sakristei der Pfarrkirche Unsere Liebe Frau – Notre-Dame in Luxemburg zusammen, um einen Ableger dieser Gesellschaft im Großherzogtum zu begründen. Die Tätigkeit des neuen Vereins konzentrierte sich auf Armenfürsorge und die Einrichtung öffentlicher Suppenküchen. ![]() DAL, PA.Lux-Notre-Dame 99, S. 1-2, Protokoll der konstituierenden Sitzung der Conférence de Société de Saint Vincent de Paul Luxemburg, 1. November 1854
DAL, PA.Lux-Notre-Dame 99, p. 1-2, Procès-verbal de la réunion constitutive de la Conférence de Société de Saint Vincent de Paul Luxembourg,
1er novembre 1854 |
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