Friedensgebet für Afrika in Sacré Coeur

Hundert Teilnehmer aus verschiedenen Religionen und Konfessionen und gesellschaftlichen Gruppen in Luxemburg-Gare waren dem Aufruf von Papst Franziskus zu einem interreligiösen Friedensgebet für Afrika gefolgt.

Friedensgebet in Sacré Coeur

Mit dem Lied „Schalom“, Frieden auf Hebräisch, begann das von Papst Franziskus angeregte interreligiöse Friedensgebet für den Kongo und Südsudan in der Sacré-Coeur Kirche in Luxembourg Gare. Bereits zuvor hatten afrikanische Rhythmen und Gesänge unter dem Titel „Matondo" was auf Lingala Danke heißt, die Teilnehmer eingestimmt. Der Kongo und Südsudan standen im Zentrum des Friedensgebets am 23. Februar in der Sacré Coeur Kirche in Luxembourg Gare. Viele Friedensbewegte waren diesem Appel verschiedener Religionsgemeinschaften und Konfessionen gefolgt. Einzig die muslimische Religionsgemeinschaft hatte sich entschuldigen lassen, weil das interreligiöse Gebet in der Mittagsstunde in die Zeit der Freitagspredigt fiel.

Gleich nach der Begrüßung durch eine Vertreterin des Organisationskommittees, erfolgten die beiden Zeugnisse aus den Zielländern des Friedensgebets. Aus dem Südsudan war ein Caritas Mitarbeiter per Skype zugeschaltet, der von der Not vor Ort und den kaum bekannten Friedensbemühungen verschiedener afrikanischer Länder berichtete. Wesentlich ausführlicher war der Bericht von Schwester Marthe Senninger von der Doctrine Chrétienne über die sehr bedenklichen Entwicklungen in der Demokratischen Republik Kongo.

Sr. Marthe Senninger

Im Kongo bemühen sich die Bischofskonferenz und verschiedene katholische Laienorganisationen seit Jahren zwischen den verhärteten Front der Regierung und der Opposition zu vermitteln. Unter Vermittlung der Kirche war es an Silvester 2016 zu einem Abkommen gekommen, das die Amtszeit von Präsident Kabila nach drei Wahlperioden im Dezember 2017 beenden sollte. Allerdings hat sich der Präsident nicht an dieses Abkommen gehalten und seine Amtszeit wieder um ein Jahr verlängert. Die daraufhin ausgebrochenen Proteste, die von katholischen Laienverbänden angeführt wurden, wurden zum Teil blutig niedergeschlagen, Priester und Messdiener wurden verhaftet. Eine seit der Ära Mobutu nicht mehr gekannte Konfrontation zwischen Kirche und Staat ist im vollen Gange. Am 17. Februar hat sich die kongolesische Bischofskonferenz hinter die Proteste der Laienorganisationen gestellt und die Freilassung aller Verhafteten gefordert.

Drei Religionen und drei Konfessionen waren vereint im Gebet

Verbandsvertreter bei den Fürbitten

Im Anschluss sprachen die vier gesellschaftlichen Organisatoren des Friedensgebets: Justice et Paix, partage.lu, Reech eng Hand, und Fondation Caritas Fürbitten für die Anliegen des Friedens aus der Perspektive der jeweils eigenen Arbeit. Die Vertreter der Religionsgemeinschaften und Konfessionen, Ober- Rabbiner Alain Nacache für die israelische Gemeinde, Pastor Frank Mertin für die protestantische Kirche, ein Vertreter der rumänisch-orthodoxen Kirche, Jutta Bayana von der Gemeinschaft der Bahaís und zuletzt Erzbischof Jean-Claude Hollerich für die katholische Kirche entzündeten anschließend eine Kerze und stellten sie auf den Altar der Kirche. Eine Kerze wurde auch für die muslimische Gemeinschaft dabei gestellt, die sich entschuldigt hatte.

Erzbischof Jean-Claude Hollerich

Anschließend sprachen auch die Vertreter der Religionen und Konfessionen Gebete in der Tradition und der Sprache ihrer jeweiligen Glaubens-Gemeinschaften, wobei auch an alle anderen Konflikte in unserer Welt, etwa in Syrien, dem Irak oder Afghanistan und der Ostukraine erinnert wurde. Immer wieder wurde das interreligiöse Friedensgebet durch die afrikanischen Gesänge aus der Messe congolaise eines international besetzten Gesang- und Instrumentalensembles unterbrochen, die mit ihrem Rhythmus und Melodie eine Brücke in die Zielländer des Friedensgebetes schlugen. Mit einer Geste des Friedens jedes Einzelnen endete dieses nach einem Wunsch von Papst Franziskus durchgeführte Friedensgebet in Luxemburg.

Interkulturelles Gesangs- und Musikensemble

Bodo Bost

 
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