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Jesus, der Sohn Gottes, wurde Mensch

Jesus, der Sohn Gottes, wurde Mensch

1. Empfang (10´)
Liedvorschlag: Christus der Sohn des lebendigen Gottes

2. Austausch über das Wort Gottes (45´)
Lesen ausgewählter Texte und Austausch darüber

Da sie es gewohnt sind, den Glauben an Jesus als den Sohn Gottes ‘aus dersenbem Substanz wie der Vater’, nach dem Wortlaut des Konzils von Nicäa (325) zu bekennen,sind viele Christen erstaunt, dass sie bei der Durchschau der synoptischen Evangelien nirgends eine Stelle finden, in der sich Jesus als der « Sohn Gottes » bezeichnet – ein Titel, der oft im Mund von Dämonen und Feinden Jesu auftaucht (siehe Mt 4,3. 6; 27,40; Mk 3,11; 5,7) – aber Jesus spricht von sich selbst als dem «Menschensohn» (siehe Mk 2,10f. 27f; 8,31. 38; 9,31; 10,33. 45) [1]. Diese Tatsache ist nicht zufällig, aber überträgt das Bewusstsein dasss Jesus von sich selbst und seiner Mission hat und das die Gemeinde bewahren und weitergeben wollte. So wie wir es bereits gesehen haben verbringt Jesus seine Zeit nicht damit eine Lehre über Gott weiterzugeben, sondern die Herzen und niedergedrückten Körper der Armen und der Geringgeschätzten zu heilen. Sein einziges Gebot ist das der Nächstenliebe und sein einziges « Dogma » das dass daran erinnert, dass sein Vater ein barmherziger Gott ist.

Für seinen Teil ist Jesus, wenn er bei den Synoptikern hauptsächlich als der « Menschensohn », der Prophet, der Retter, der Messias, erkannt wird, so ist er im vierten Evangelium der Offenbarer des Vaters [2]. Derjenige, der vom Himmel herabstieg, um uns zum Vater zu führen (siehe Joh 14,1-7; 16,28). Tatsächlich ist es das Johannesevangelium, da seine Christologie « von Oben » entwickelt, das bedeutet, das Jesus als präexistent vor seinem irdischen Leben und aus dem Schoss des Vaters kommend zeigt. Der schöne Hymnus, der das Werk des Johannes eröffnet : Jesus ist der Logos, das Wort, die Botschaft, der Plan Gottes, der an allem Anfang vor Gott ist und durch denn Gott alles geschaffen hat ; er ist das Leben und das Licht der Menschen, der zum Menschen wurde um uns zu zeigen, wie der Vater die Welt liebt ; in ihm enthüllt sich die Herrlichkeit Gottes und wir empfangen « Gnade über Gnade » (siehe Joh 1,1-18; 1Joh 1,2 ; 1Joh 4,8). Der Leser erfährt schon zu Beginn des Evangeliums, dass sich vor ihm die Herrlichkeit Jesu enthüllen wird, die nichts anderes ist, als dass Jesus sein Leben für uns hingibt (siehe Joh 13,1; 15,11) und dass es seinen Feinden nicht gelang, ihn zu erkennen (siehe Joh 1,5. 10; 3,19).

Diese Herrlichkeit stellt den Sohn vor der Erschaffung der Welt an die Seite seines Vaters (siehe Joh 1,1-3; 17,4-5) und wir konnten sie durch seine Inkarnation bewundern (schauen) (siehe Joh 1,14). In der Episode des Lazarus, zeigt sich die Herrlichkeit des Vaters durch die Handlung des Sohnes, der aus dem Tod ins Leben führt (der den Toten ins Leben führt) (siehe Joh11,4. 40). Die vollkommene Verherrlichung Jesus zeigt sich dann am Kreuz, er legt Zeugnis für die Liebe seines Vaters für die Menschen ab (siehe Joh 12,28; 13,31f; 15,13), danach kehrt er zu seinem Vater zurück (12,23f). Für Johannes öffnet sich diese göttliche Gemeinschaft nach aussen, wie der Wunsch eines Gottes, der den Menschen liebt und an seinem Leben teilhaben will (siehe Joh 17,21-26). So gibt der Sohn die Herrlichkeit, die er von seinem Vater erhielt an die Seinen weiter so dass auch sie in die Gemeinschaft der göttlichen Liebe eintreten können (siehe Joh 17,22). Die Jünger konnten die Herrlichkeit Jesu schauen, weil sie an seiner Seite waren (17,24) und wie der Sohn verherrlichen auch sie den Vater indem sie ihr Leben aus Liebe hingeben (21,19) [3].

  • Welche der studierten Aspekte haben mich beeindruckt oder mich besonders erstaunt? Warum?
  • Inwiefern spricht dieser Austausch unsere christliche Gemeinschaft an?

3. Abschliessendes Gebet (5´)
Wiederholen des Eröffnungsliedes
Einladung zum freien Gebet
Vater unser

[1Es ist aufschlussreich, dass von den 90 Erwähnungen des Wortes « Menschensohn » im Neuen Testament genutzt wird (73 bei den Synoptikern, 13 bei Johannes, 2 in der Offenbarung -1,13 ; 14,14-, einmal in Apg 7,56 und einmal in Hebr 2,6), 84 aus dem Munde Jesu selbst stammen.

[2Für Matthäus und Lukas istJésus auch der Offenbarer und Verherrlicher des Vaters (Mt 11,25-27; Lk 10,21-23) und Fèr Johannes ist er auch Menschensohn (1,50), Messias (4,25f; 11,27; 20,31), Prophet (4,19; 7,40; 9,17) und Retter (4,42).

[3Bei den Synoptikern taucht das Wort Herrlichkeit als ein Attribut der Offenbarung des ‘Menschensohns’ auf, das ist der der «kommt in Herrlichkeit» (Mt 16,27; 19,28; 24,30; 25,31; Mk 8,38; 13,26; Lk 9,26; 21,27); in der Episode der Verklärung sind wir eingeladen, hier den Menschen Jesus von Nazareth zu erkennen (Lk 9,32). In einer Perikope bitten die Söhne des Zebedäus darum rechts und links von ihm sitzen zu dürfen wenn er «in Herrlichkeit» ist (Mk 10, 37). In der parallelen Perikope bei Matthäus, ist ‘Herrlichkeit’ ersetzt durch ‘Himmelreich’und die Mutter der beiden Brüder richtet die Bitte an Jesus. Die antwort Jesu warnt vor einem falschen Verständnis von « Herrlichkeit » als Macht (Mt 20,20-21).

 
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