Das neue Altarkreuz der Basilika

Ansprache des Künstlers in der Eröffnungsandacht am Pfingstmontag


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Vor etwas mehr als 2 Jahren schickte Herr Elmar Robert (Kunstgalerie „Medieval Art Cologne“ in Köln) mir Bilder von diesen wunderbaren Corpus Christi und fragte mich, ob ich nicht Spaß und Freude daran hätte dafür ein Kreuz zu entwerfen. Ich schaute mir den Corpus an, war sehr beeindruckt, sagte ja und Herr Pastor Erasmy vertraute mir diese Aufgabe an (Anm. d. Red.: im Auftrag der Stifterfamilie).

Für mich ist solch eine Arbeit immer eine große Herausforderung. Eine Herausforderung die darin besteht einem vor langer Zeit geschaffenen Kunstwerk, dem Corpus Christi, in dem sich Kraft, Zweifel, Energie und Theologie ausdrücken, mit einem, ich nenne es einmal „einem Rahmen“ zu versehen und all dies zusammen mitten in einen bestehenden liturgischen Raum einzufügen. Am besten so einzufügen, als gäbe es keine andere Möglichkeit.

In der Zeit des Entwurfes bin ich immer wieder in dieser herrlichen Basilika gewesen um diesen Raum mit seinen Stärken und Schwächen zu verstehen, die Atmosphäre zu spüren und das dem Raume eigene Licht wahrzunehmen.

Parallel hat mich der Corpus Christi jeden Morgen im Atelier begrüßt und gefragt, wann darf ich wieder ins Licht! So habe ich gezeichnet, nachgedacht, verworfen, aufgegeben und wieder neu angefangen. Im September letzten Jahres hatte ich den Entwurf so weit , dass ich zufrieden war und konnte ihn im Maßstab 1:1 vorstellen.

Thematischen war für mich ziemlich schnell klar, dass der „Baum des Lebens" die inhaltliche Aussage des Entwurfes werden sollte. Der Baum des Lebens als Symbol für Weisheit, Gerechtigkeit, erfüllte Hoffnung. In der theologischen Deutung als Zeichen für den Gekreuzigten, der in seiner Hingabe am Kreuz den Zugang zum Baum des Lebens in Gestalt der Eucharistie wieder eröffnet.

Im Entwurf war für mich auch ganz entscheidend, dass das Kreuz nicht nur Hintergrund für den Corpus Christi ist, sondern durch seine Durchbrüche und Öffnungen so transparent wird und bleibt, dass das Fenster im Chor nicht überdeckt wird sondern sich Fenster und Kreuz verbinden.

Als frei im Raum hängendes Kunstwerk besitzt dieses Kreuz nicht nur eine Vorderansicht mit dem Corpus Christi, sondern auf seiner Rückseite ist ein zweites Kreuz angefügt, dass sich mit dem vorderen Kreuz verbindet. So bleibt es auch eine Freude, hinter dem Kreuz zu stehen und auf dieses zu blicken.

Ausgeführt ist die Arbeit als Schmiedearbeit in dem jedes Stück Eisen und, das wirklich nicht nur bildlich, durchs Feuer ging und präzise geformt wurde. Es wurden 256 Blätter geschmiedet 68 Lochungen und Spaltungen 156 Verkröpfungen und viele weitere Arbeitsschritten ausgeführt bis diese Arbeit fertig war.

Farblich ist es in einem schwarz grünen Ton gefasst, der sich als Farbe selbst zurücknimmt und alle anderen Tonigkeiten des Raumes auffängt Die Vergoldung ist als Verbindung von Corpus Christi und Fenster in drei Farbtönen ausgeführt worden: Gelbgold, Rotgold und Weißgold.

Johannes Nagel, Dipl.Ing. Architekt

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Erklärungen zum Kräiz
Fotoserie: Kruzifix Basilika
Basilika

 
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